Friedensgebet für Gefangene
Barlach Mahnmal im Dom zu Magdeburg am 07. Oktober 2007

Glockengeläut
Begrüßung ( Domprediger Giselher Quast )
Lied „Komm, Herr, segne uns“
Einleitung ( Domprediger Giselher Quast )
Gebet ( Domprediger Giselher Quast )
Worte zur Lage Marco Weiss ( Frank Preetz – Magdeburg )
Lied „In Ängsten die einen“
Worte zur Familie ( Alexander Haupt – Bielefeld )
Bibellesung Matthäus 25,31 – 40 und
Worte zur Bibellesung ( Jürgen Ahrendt – Detmold )
Lied „Gnade für den Starken“
Wort zum Taufspruch ( Siegfried von Rabenau – Berlin )
Einleitung zu den Fürbitten ( Domprediger Giselher Quast )
Aufschreiben der Fürbitten durch die Anwesenden
Verlesen der Fürbitten ( Domprediger Giselher Quast, Siegfried von Rabenau, Jürgen Ahrendt ) – Die vorgelesenen Autoren der Fürbitten zünden jeweils eine Kerze für das Kerzenkreuz an
Gemeinsames Friedensgebet
Lied „Laudato si o mio Signore“
Worte der Familie ( Sascha Weiss - Bruder von Marco W. aus Uelzen )
Sendungswort und Segen ( Domprediger Giselher Quast )




Lied "Komm, Herr, segne uns"







Worte zur Lage Marco Weiss ( Frank Preetz – Magdeburg )

Als Mitte Juli erstmals über den Haftprüfungstermin eines deutschen Schülers in Antalya berichtet wurde, haben sich zahlreiche Menschen erstaunt gefragt, was denn da in der Türkei gerade vorgeht. Bis dato war der deutschen Bevölkerung der Fall Marco gar nicht oder nur sehr begrenzt bekannt, und das, obwohl Marco bereits seit Ostern in Antalya festgehalten wird. Heute werden es 180 Tage, fast ein halbes Jahr.

Doch nun war es öffentlich, erregte die Gemüter und man konnte zusehen, wie sich die Menschen informieren wollten, und wo kann man dies grenzenloser als im Internet. So stieß man bei der Recherche auf die Seite „Freiheit für Marco“, extra eingerichtet, damit Menschen die Möglichkeit haben, zu schreiben und sich mitzuteilen. Fast im Minutentakt registrierten sich neue User, informierten sich, und langsam begriff man, was sich dort in Antalya aber auch in Uelzen für ein Drama abspielte.
Zusehens wuchs neben der Empörung auch der Wunsch etwas tun zu wollen, sowohl für Marco, als auch für seine Familie. Bei allen Nachrichten und Reportagen, die sehr spärlich und nur unmittelbar zu den Haftprüfungsterminen berichteten, fehlte stets eines, nämlich wie kann man helfen?
Schon recht zeitig nach der Inhaftierung wurde durch Freunde ein Spendenkonto in Uelzen eingerichtet, um die immensen Gelder für die wöchentlichen Flüge sowie den Aufenthalt der Familienmitglieder in Antalya, die prozeßbegleitenden Kosten, aber auch die Gelder für Marcos „Kost & Logie“ aufzubringen, nur wer kannte und kennt dieses Spendenkonto? Die Medien schwiegen und schweigen diesbezüglich bis heute.
So formierte sich langsam der Widerstand und innerhalb des Forums wurden Hilfsprojekte geplant, diskutiert und umgesetzt, es wurden Flyer erstellt und in Läden oder auf der Strasse verteilt, es wurden die Medien aufgefordert zu berichten und die Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen, es wurden Personen des öffentlichen Interesses, der Wirtschaft und der Politik angeschrieben und gebeten, sich einzubringen und zu helfen, wenn nicht öffentlich, dann wenigstens anonym. Wie viele davon reagiert haben, wissen wir nicht!

Es wurde uns die Möglichkeit gegeben, über Briefe Kontakt aufzunehmen zu Marco, ihn mit unseren Worten, unseren Geschichten dort abzulenken, abzulenken von dem tristen und menschenunwürdigen Dasein, von der Verzweiflung der Hoffnungslosigkeit und vor düsteren Gedanken in den stillen Nächten.
Wir wissen, unsere Briefe kommen an, und das hilft auch uns.
Mit jedem Haftprüfungstermin der ohne Ergebnis auf den nächsten vertagt wurde, obwohl entlastende Aussagen vorliegen, verstärkte sich die Wut, aber auch das Engagement der Menschen gegen dieses Martyrium.
Inzwischen werden Lichtermärsche, Gottesdienste und Fürbitten organisiert, in Uelzen, Braunschweig, Leipzig oder heute in Magdeburg, fast immer mit Desinteresse durch die Medien, aber unter den aufmerksamen Blicken der Bevölkerung auf den Strassen und vor den Kirchen. Es wurden Flyer in 5 stelliger Auflage von Druckereien in Uelzen, Lüneburg, Magdeburg und Aschersleben gratis hergestellt, und weitere werden sicher folgen.

In der Uelzener St. Petri Kirche brennen auf einem eigens geschmückten Tisch seit Wochen ununterbrochen Kerzen, aufgestellt von Menschen, die mit Marco und seiner Familie fühlen, aufgestellt von Marcos Bruder, den Eltern, Freunden und Bekannten.
Auf den inzwischen 2 Internetportalen, die sich gemeinsam für Marco einsetzen, werden die Aktionen geplant, vorbereitet und durch die zahllosen Freunde von Marco fast deutschlandweit umgesetzt, immer unter der Maßgabe, dass alles Marco nicht schaden darf. So wird man dabei von uns keine politischen Anfeindungen Richtung England oder Türkei hören, keine Hasstiraden gegen die türkische Justiz, gegen türkische Politiker und nicht zuletzt gegen Charlotte und ihre Familie. Aber auch manch bereits bekannte Wahrheit über die Gegebenheiten dort im Gefängnis sollte man besser nicht aussprechen. Nicht immer fällt uns das leicht, und die Bilder von Marco und seinen Eltern im Fernsehen verlangen uns oftmals viel Selbstbeherrschung und Vernunft ab.

Viele von uns fragen sich, warum tun wir das und viele von uns werden gefragt warum tut ihr das? Die Antwort darauf ist nicht so leicht, und viele Möglichkeiten wurden dazu diskutiert und viele auch wieder verworfen. Zunächst ist da unsere uneingeschränkte Überzeugung, dass Marco kein Unrecht begangen hat. Hinzu kommt das Positive an Marcos Person, sein Alter, sein Engagement im THW. Für viele war es zudem der unerträgliche Unterschied in den Bildern von Marco vor Ostern und nach den Haftprüfungsterminen im August. Was dann aber, als alles verbindender Antrieb, dazu kommt, ist etwas, was in Deutschland nicht immer selbstverständlich ist. Ich denke es ist einfach nur Zivilcourage. Zivilcourage, die immer dann von Nöten ist, wenn unter den Blicken der Öffentlichkeit oder im Verborgenen ein Unrecht geschieht, Unrecht an einem Schwächeren. Oft senken sich dann die Blicke und die Köpfe drehen sich zur Seite.
Wir jedoch wollten und konnten hier nicht wegsehen, und wir werden auch nicht ruhig zusehen und schweigen, auch wenn sich dieses Unrecht nicht direkt vor uns auf der Strasse, sondern fern der Heimat in Antalya abspielt. Jemand, der wie sein Bruder auch, seine Kraft und seine Gesundheit als Mitglied des THW im Notfall für andere Menschen einsetzt, braucht nun selber Hilfe und Beistand.
Gefordert sind hierbei alle Menschen in Deutschland, die Politiker, die Verbände und die Wirtschaft etwas gegen dieses Unrecht und für Marco zu tun, endlich etwas zu tun!

Ich weiß, dass viele der bisher mehr oder weniger anonymen Helfer aus den beiden Foren heute mit hier sind, teils über hunderte Kilometer angereist sind, um ihren Beitrag zu leisten und ein Zeichen für Menschlichkeit und Zivilcourage zu setzen,
und liebe Familie Weiss, alle von uns werden mit Ihnen weiterkämpfen und weiterhelfen, bis Marco wieder zu Hause ist. Marco kann stolz sein auf das, was Sie Tag für Tag und Woche für Woche für ihren Sohn und Ihren Bruder leisten.

Ich wünsche mir, dass von Magdeburg heute ein positives Signal ausgeht, ein Signal welches sich über alle Bundesländer bis hinunter nach Antalya ausbreitet. Ein Signal, welches die Menschen wachrüttelt und sie endlich bewegt, etwas zu tun!



Lied "In Ängsten die einen"




Worte zur Familie Weiss ( Alexander Haupt - Bielefeld )

Liebe Frau Weiss lieber Herr Jahns, lieber Bruder von Marco,

Sie glauben gar nicht, wie ich Ihren Sohn Marco bewundere. Ein so starker und dennoch so junger Mensch! Das wurde ihm in frühester Kindheit von starken und guten Eltern mitgegeben. Heute kommt es ihm zugute.
Liebe Frau Weiss, lieber Herr Jahns, lieber Bruder von Marco, ich bin nun schon einige Monate Mitglied der Foren und begleite den "Fall Marco" ziemlich von Anfang an. Ich bin aufmerksam geworden, als ich mit meinem Handy auf der mobilen Internet-Seite eines Nachrichtensenders "unterwegs" war. Die Schlagzeile war "Deutscher Schüler in Haft". Oder "in türkischer Haft". So genau weiß ich das nicht mehr. Ich konnte es nicht glauben und dachte im ersten Moment, dass dieser Nachrichtensender etwas unrichtiges geschrieben hat. Als die Berichte dann aber Abends in allen Medien aufgetaucht sind, habe ich angefangen mich zu sorgen. Damals wußte ich noch nicht, wer es ist. Das kam erst mit der weiteren Verfolgung dieses Falles. Irgendwann hatte der "deutsche Schüler" für mich ein Gesicht und einen Namen.
Seitdem habe ich das Verlangen, mich für Marco einzusetzen. In Briefen an das Auswärtige Amt, die türkische Botschaft und an Bundespräsident Köhler habe ich um Hilfe gebeten. Ich bekam dann auch Antwort vom Auswärtigen Amt sowie vom Bundespräsidialamt. Für mich waren diese Antworten nicht gerade zufriedenstellend, aber immerhin man hat mir geantwortet.
Auch in das Gästebuch auf www.uelzen.de und an die Allgemeine Zeitung Uelzen habe ich geschrieben. Ebenfalls hatte ich besorgte Telefonate mit Anwalt Jürgen Schmidt. Ich wollte Ihnen damit zeigen, dass ich sehr in Sorge und auf Ihrer Seite bin. Seit einiger Zeit weiß ich durch Sie, dass Sie meine Beiträge gelesen haben und Kraft daraus schöpfen konnten. Das erfüllt mich und bestärkt mich darin weiter zu machen.
Dann fand ich dieses Forum im Internet und dadurch Gleichgesinnte, mit denen ich mich austauschen und meine Sorgen teilen konnte.
Geteiltes Leid ist halbes Leid sagt man, auch wenn das hier eher nicht passt. Dieses Leid kann man nicht teilen.
Ich habe hier hoffentlich bis jetzt einen Beitrag leisten können und hoffe ich kann das auch weiterhin.
Wir aus den Foren, die wir über ganz Deutschland verteilt sind, haben es uns zur Aufgabe gemacht einen jungen Menschen zu unterstützen, den die meisten von uns gar nicht kennen und den wir dennoch in unser Herz geschlossen haben wie einen eigenen Sohn.
Liebe Frau Weiss, lieber Herr Jahns, lieber Bruder von Marco, ich wünsche Ihnen, dass Ihr Sohn und Bruder bald wieder bei Ihnen zuhause ist und das Erlebte aufarbeiten kann. Mit Ihrer Hilfe wird ihm das gelingen. Er hat eine sehr starke Familie!

Ich wünsche Ihnen alles Gute und Gottes Segen.

Bibellesung Matthäus 25,31-40 und Worte zur Bibdellesung ( Jürgen Ahrendt - Detmold )

Matthäus 25
(34)Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!
(35)Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen.
(36)Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen.
(37)Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben?
(38)Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet?
(39)Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?
(40)Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.
Was macht es uns so schwer, in den letzten Wochen?
Wie möchte ich persönlich mit Leidenden um gehen?
Ich will Hingehen, zuhören.
Versuchen zu verstehen.
Ein Stück Leben und Leiden mit den Menschen aushalten.
Ich will als jemand da sein, der mit aushält.
Im Namen Gottes, der mit leidet.
Alles das kann ich zur Zeit für Marco nicht.
Ich kann nur Impulse setzen, die Marco zeigen, Marco du bist wichtig, Marco du wirst geliebt.
Einem Menschen im Gefängnis möchte ich besuchen und
„Hoffnung", "Vertrauen" und "Zuversicht" vermitteln.
Ich will Hoffnung vermitteln,
Mut machen, Mut zusprechen, ermutigen, aufheitern, aufmuntern, aufrichten, erheitern, ermuntern,
ablenken, belustigen, erfreuen, Hoffnung einflößen, Hoffnung geben, Hoffnung machen
Am Wochenende vor dem Termin, Hoffnung wo drauf ?
Ich möchte Marco trösten , aber nicht vertrösten.
Ich möchte Marco Hoffnung geben, aber keine unerfüllte Hoffnung.
In dieser Situation, wo man nicht abschätzen kann, was am Donnerstag entschieden wird, ist es sehr schwer.
Die Zeit der absoluten Ungewissheit ist schon viel zu lange.
Wenn ich mit verurteilten Jugendlichen im deutschen Strafvollzug zusammen bin,
kann ich sie ermutigen an weiteren Bildungsmaßnahmen teilzunehmen,
ihnen Hoffnung auf eine gelingende Zukunft machen,
ihnen Möglichkeiten der Ablenkung bieten,
ihnen ...................................
Was können wir Marco bieten?
Besuchen geht nicht, obwohl es schon wäre.
Wir können jedoch trotzdem den Leitsatz des Bibeltextes erfüllen.
„Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“
Wir können ihn durch Briefe, durch Geschichten ablenken und eventuell auch etwas erfreuen.
Das wir in Gedanken bei ihm sind, macht ihm Mut, weiter einen Weg in die ungewisse Zukunft zu gehen.
Wir können Marco das Gefühl, dass er von uns und Gott getragen wird vermitteln.
Ich denke da an das Gedicht „Spuren im Sand“.
Wir sollten Marco in unser Fürbittegebet einschließen.
In der Fürbitte legen wir unserem Gott Menschen ans Herz, machen ihre Not zu unserer Not, machen unsere Not zu Gottes Not und helfen so mit, Not zu lindern und dadurch Zukunftsperspektiven zu gewinnen.

Vertrauen
Ich will Marco vertrauen und Marco vertrauen bieten
Ich will Marco gegenüber Aufrichtig und Ehrlich sein.
Ich will Marco ins Auge sehen.
Ich will für Marco ein offenes Ohr haben.
Ich will mit Marco klare Worte sprechen.

Daher will ich nicht drum rum reden und vertrösten.
Ich will offen und ehrlich auf das was kommen kann hinweisen.
Dabei darf die Hoffnung nicht verloren gehen!
Ich will offen.................

Zuversicht
Zuversicht ist eine Lebenskraft. Zuversicht trotzt der Angst, die nicht nur die Seele auffrißt
Zuversicht sieht die Welt mit Gottes Engel, die ihre schützende Hand über uns halten.
Zuversicht lässt sich nicht ausreden, dass sich Menschen und Dinge zum Guten verändern.
Zuversicht lässt sich nicht erschüttern von pessimistischen Prognosen.
Ein Mensch mit Zuversicht hat verstanden, dass man in dieser Welt nur weiterleben kann, wenn man zutiefst glaubt, dass sie nicht so bleibt, wie sie ist, sondern dass sie werden wird, wie sie sein soll.
Ich bete darum, dass Marco erkennt, dass sich die Welt um ihn so ändern wird, dass er ein gelingendes und glückliches Leben führen kann. Die Schöpfung Gottes bietet ihm diesen Platz.
Auch wenn es noch dauert, der Weg dort hin lohnt sich.
Wir sollte die Hoffnung nicht auf geben.
Was liebe alles so bewirken kann.
Was durch liebe alles so passieren kann.
.....................
Es können neue Einsichten entstehen.
Gott hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen.
Nur wenn sich Mann und Frau verlieben werden sie auch Mensch.
Will man Marco da er Gottes Schöpfung entspricht einsperren?
Als christliche Familie sollte man jetzt vielleicht Gott per Klagegebet anklagen
Und auf Erden Gnade walten lassen
Uns bleibt wohl nur übrig für Charlotte und Marco zu beten.
Für die Familien und Freunde
Für die Richter und Anwälte
Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.
Ist eines der Leitsätze von vielen christlichen Hilfswerken.
Ich denke da an die Mitgliedschaft von Marco bei einem Hilfswerk.
 


Lied "Gnade"



Wort zum Tauf- und Konfirmationsspruch ( Siegfried von Rabenau - Berlin )

Zu Marco´s Taufspruch aus dem Psalm 119: “Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege” haben wir vor 2 Wochen in Uelzen für ihn Lichter angemacht und auf unserem Weg durch sein Heimatland getragen, wir haben ihm und allen anderen gezeigt, dass das Licht auf allen seinen Wegen immer weiter leuchten wird!
Auch, wenn es ihm im Augenblick sicher sehr dunkel vorkommt.
Trotzdem leuchtet es, es ist ihm zu seiner Taufe von Gott, seiner
Familie und seinen Paten versprochen worden. Lasst uns auch heute und hier
alle seine Paten sein und werden! Lasst uns fest sein in dem Versprechen, ihm das
Licht auf all seinen Wegen zu halten und es nicht ausgehen zu lassen.
Es ist unsere Fürbitte für Charlotte, Marco und Familien.
Heute bringen wir unsere Gedanken in den Magdeburger Dom und gleichzeitig damit auch an alle anderen Plätze vor Gott und die Verantwortlichen und wir bitten: Gib diesen Menschen endlich denen zurück, die ihn lieben! Er hat nichts Böses getan!”
Marco´s Konfirmationsspruch aus dem Lukasevangelium 11 Vers 28 antwortet darauf mit einem Ja: „selig sind die, die das Wort Gottes hören und bewahren!“ Das ist aus der Geschichte, wo Jesus die bösen Geister austreibt. Darin geht es um die Frage, wenn das Böse, die Lüge, mit sich selbst in Zwiespalt gerät, wie wird diese Macht Bestand haben können?
Wir können Marco nur übermitteln: Halte durch, bleib der, der Du warst in Deinem Bemühen, für andere da zu sein! Das ist die Dir in Deinem Konfirmationsspruch gegebene Aufgabe! Bewahre Dir dieses Leitmotiv Deines Lebens! Wir wissen, dass Du selbst in dieser schlimmen Situation, in die Du in der eigentlich schönsten Zeit Deines jungen Lebens hineingeworfen wurdest, trotz aller Enttäuschungen und Anfechtungen immer bemüht bist, den viel zu vielen Menschen um Dich herum hilfreich zu sein. Ich bin mir ganz sicher, dieses Hören und Bewahren und Deine Wahrhaftigkeit ist die Ursache, dass die Menschen, die hier und jetzt Deine Paten sein wollen, Dir ganz vertrauensvoll zugetan sind. Und deshalb hoffen wir auf den Tag, an dem die Anfeindungen, die das Unrecht, was Dir angetan wird, begründen wollen, so mit sich selbst in Widerspruch geraten, dass Du mit erhobenen Haupt zu den Deinen zurückkehren kannst! Wir bitten darum, dass Du deshalb nicht hassen lernst, dass Du nicht zynisch wirst und dass Du Deine Bindungs- und Liebesfähigkeit nicht verlierst.
Wir sind dankbar, dass Marco´s Schicksal manches Herz öffnet, so dass er hier in dieser Stunde mit seinem Bruder und seinen Eltern in Gedanken zusammensein kann mit all den Menschen, die sich zusammengefunden haben in dem Bemühen, die bösen Geister auszutreiben. Deshalb wollen wir Marco Licht auf allen seinen Wegen sein und ihm helfen, innerlich und äußerlich wieder frei zu sein!
Dieses Ja, selig sind die, die Gottes Wort hören und bewahren gehört zu dem Segen, der uns aus diesem ehrwürdigen Haus Gottes mitgegeben wird. Ein Segen verleiht innere Stärke bei äußerer Bescheidenheit. Oder, um es mit den Worten von Peter Hahne aus dem ZDF Hauptstadtstudio zu sagen, der mir dazu schrieb:
Gesegnete Leute hinterlassen keine Schlagzeilen, sondern Spuren für die Ewigkeit


Einleitung zu den Fürbitten ( Domprediger Giselher Quast )

Aufschreiben der Fürbitten durch die Anwesenden
Verlesen der Fürbitten ( Domprediger Giselher Quast, Siegfried von Rabenau, Jürgen Ahrendt )
Die vorgelesenen Autoren der Fürbitten zünden jeweils eine Kerze für das Kerzenkreuz an





Lied "Laudato si o mio Signore"